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Was bedeutet der Begriff Misogynization?

Bezugnehmend auf mein Ebook zum Thema Misogynie und Pornographie:

Der Begriff Misogynization - (deutsch: Misogynisierung) - ist angelehnt an den Begriff "Violentization" von Lonnie Athens. So wie Athens die Entwicklung zu einer gewalttätigen Person als mehrstufigen psychologischen Prozess beschreibt, könnte es auch bei der Entwicklung von Misogynie und Antifeminismus sein.

Misogynie kann demnach entstehen, wenn mehrere der folgenden Faktoren im Leben eines Mannes auftreten:
  • Gewalt (körperliche Bestrafung) in der Kindheit durch die Mutter (oder aber: mangelnder Schutz der Mutter vor der Gewalt des Vaters)
  • Vernachlässigung als Kind durch die Mutter
  • Emotionaler Missbrauch: die Mutter missbraucht das Kind für Zärtlichkeit und für Gespräche über eigene Probleme, die ihr nicht über einen erwachsenen Partner möglich sind, und zwar über jenen Zeitpunkt hinaus, an dem sich das Kind abwendet bei solchen Versuchen (natürlich ist Zärtlichkeit in den ersten Jahren des Kindes wichtig!)
  • Ein Vater / Bruder, der negativ über Frauen spricht
  • "Übermütterung" / Overprotection / "Helikoptermütter": Eine zu starke Kontrolle der Aktivitäten des Kindes
  • Negative Erlebnisse (Mobbing) im Kindergarten: durch andere Mädchen oder die Elementarpädagogin (Kindergärtnerin)
  • Negative Erlebnisse (s.o.) in der Schule: durch Mitschülerinnen oder eine Lehrerin
  • Zurückweisung / Enttäuschung bei Versuchen romantischer und erotischer Annäherung an ein Mädchen
  • Ein Freundeskreis / eine Clique in der negativ über Mädchen gesprochen wird
  • Konsum von Pornographie (die ja fast immer frauenfeindlich ist)
  • Trennung oder Scheidung, speziell wenn ein Kind involviert ist, für das die Frau das Sorgerecht bekommt
  • Das Gefühl der Diskriminierung bei der Jobsuche / Karriere aufgrund von Frauenförderungsprogrammen
  • Im fortgeschrittenen Alter: eine längere partnerlose Phase

Psychoanalytisch gesehen könnte es noch einen Hass auf jene Aspekte der Weiblichkeit (Weiblichkeiten)  geben, die ein Mann bei sich selbst unterdrücken musste (z.B. aufgrund einer strengen Erziehung) und sich nun selbst verboten hat: Weichheit, Fröhlichkeit, Passivität.

Und natürlich können Religionen - speziell der Islam - zur Misogynie beitragen.

WICHTIG:

1) All das sind mögliche, jedoch keine bestimmenden / determinierenden Faktoren. Die Wahrscheinlichkeit, misogyn zu werden, dürfte jedoch mit der Anzahl der genannten Erfahrungen steigen.

2) Viele der genannten (möglichen) Erlebnisse sind auf einen Mangel der Präsenz von Männern zurückzuführen: In der Kindererziehung (als aktive Väter), in Kindergärten (zu wenig männliche Elementarpädagogen) und Volksschulen. Es soll also NICHT der Eindruck entstehen, "Frauen sind wieder an allem Schuld". Viele der genannten Situationen sind auf eine Abwesenheit von Männern zurückzuführen, was zu kritisieren ist!

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